156. Versteigerung der Weine der Hospices de Beaune

Nach 2 Jahren, die von massiven Preissteigerungen geprägt waren, gab es «un retour à la raison», wie Frédéric Drouhin in seiner Pressemeldung über die diesjährige Versteigerung (20.11.16) schreibt. Er ist mit deren Verlauf sehr zufrieden und berichtet: «Die Preise sind signifikant gefallen, nicht wegen der Qualität, sondern weil viele Händler aus dem asiatischen Raum dieses Jahr der Auktion ferngeblieben sind. Der Rückgang belief sich bei den Rotweinen auf satte 23% und bei den Weissen kam es geradezu zu einer Erosion: -36%. Der Verkaufserlös, der den Hospices de Beaune zugute kommt, belief sich auf erfreuliche EUR 7.7 Mio. Die diesjährige Pièce des Présidents wurde für EUR 200‘000 versteigert. Da die Hospices für ihre karitativen Aktivitäten seit ihrer Gründung im Jahr 1443 nie finanzielle Zuschüsse vom Staat erhalten haben, sind sie auf die Erträge aus der Versteigerung der Weine angewiesen.
Die im Vorfeld der Versteigerung zur Verkostung stehenden 44 Cuvées hinterliessen im Schnitt einen positiven Eindruck, wobei die Beurteilung bei den Weissen äusserst schwierig war, da die Mehrheit der Fassmuster die Gärung noch nicht abgeschlossen hatte. Restsüsse und Hefenoten überwogen in der sensorischen Wahrnehmung. Bei den Roten liessen sich sehr gute Ansätze ausmachen: reife, samtige Gerbstoffe, gute Säurestruktur und im besonderen Masse Tiefe und Komplexität bei den Grand Crus. Insbesondere der Beaune 1^er Cru Cuvée Maurice Drouhin fiel durch reife Beerenfrucht, saftige Gerbstoffe und Struktur positiv auf. Das Pièce wechselte zwischen EUR 7‘000 und 8‘000 den Besitzer.