Österreich: Die Weinernte 2016 – klein, aber fein!

Unterschiedlicher als im vergangenen Jahr hätte die Weinernte nicht ausfallen können. Während in der Südsteiermark und im Burgenland durch den Spätfrost Ende April Ernteausfälle von 50 – 80% zu beklagen sind, fiel der Ertrag in grossen Teilen Niederösterreichs überdurchschnittlich aus. Das Rebjahr 2016 hielt in Österreich einiges an Überraschungen bereit: Auf einen milden Winter mit dem zweitwärmsten Februar seit 250 Jahren folgten ein trockener März und ein wechselhafter April. Zu Monatsbeginn herrschten etwa im Mittelburgenland noch sommerliche Temperaturen von über 27° C, in der zweiten Aprilhälfte aber trafen zwischen dem 26. und 29. April der extreme Frostnächte und sogar Schneefall auf die frühen Austriebe. Das späte Frühjahr und die Sommermonate waren gekennzeichnet von schwülem Klima mit viel Niederschlag und vereinzelten Hitzeperioden, die die Winzer gefordert haben. Für einen versöhnlichen Abschluss des Weinjahres sorgte schliesslich der ungewöhnlich warme, sonnige und trockene September. Er verhalf den Trauben zu sehr guter Reife, kühlere Nächte zu Monatsende führten zu optimaler Aromaentwicklung. Der weitere Wetterverlauf im Herbst erlaubte eine entspannte Ernte ohne Zeitdruck. Erfreulich ist die ausgezeichnete Qualität der von einer besonders feinfruchtigen Aromatik und frischen Säure geprägten Weine.